Galapagos Riesenschildkröten auf Rancho Primicias und Charles Darwin Station

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Etwa 23 km von Puerto Ayora entfernt befindet sich die 150 ha große private Ranch „Rancho Primicias". Hier leben Galápagos-Riesenschildkröten in freier Natur und auch der Lavatunnel „Panchita" befindet sich hier. Da man hier in dieser schönen Umgebung auch ein sehr leckeres Mittagessen bekommen kann, ist die Kombination „Mittagessen, Riesenschildkröten, Lavatunnel" mittlerweile ein festes Zwischenprogramm zwischen der Ankunft auf dem Flughafen Baltra und dem Einchecken im Hotel in Puerto Ayora.

Die Ranch besteht aus einem von Wegen durchzogenen ursprünglichem Gelände mit einigen Tümpeln. Überall kann man Riesenschildkröten entdecken. Es gibt hier auch einen giftigen „Manchinelbaum (Manzanillo), der deutlich mit dem Schild „toxico" (giftig) gekennzeichnet ist. Der Verzehr der verlockenden Früchte ist tödlich und auf Berührungen des Baumes sollte besser verzichtet werden, weil Haut und Augen verletzt werden können. Dieser Baum gehört zu den giftigsten Pflanzen der Erde. Er ist aber vom Aussterben bedroht.

Alle auf Galápagos vorkommenden Riesenschildkröten gehen auf die Art Geochelone elephantopus zurück, von der sich im Laufe der Evolution 14 Unterarten entwickelt haben. Davon existieren heute noch neun Unterarten auf den verschiedenen Inseln.

Die hier lebenden Galápagos-Riesenschildkröten der Spezie Chelonoidis nigra porteri ist die Unterart, die nur auf der Insel Santa Cruz vorkommt. Auf der Insel wurden im Jahr 2010 insgesamt 3391 Exemplare dieser Art gezählt. Sie ernähren sich vorwiegend von Gras und Opuntien. Sie schlafen viel: bis zu 16 Stunden am Tag.

Die Paarungszeit ist von Dezember bis Juni. Zwischen Ende Juni und November werden 4-20 Eier abgelegt. Es dauert dann bis zu 250 Tage, bis die Jungtiere schlüpfen. Dabei entscheidet die Nesttemperatur das Geschlecht der Jungtiere. Liegt die Temperatur über 30 °C, schlüpfen mehr weibliche Tiere. Liegt die Temperatur darunter, werden mehr Männchen geboren. Beim Schlüpfen wiegen die kleinen Riesenschildkröten gerade einmal 60-100g. Später werden sie bis zu 300 kg wiegen und eine Panzerlänge von über einen Meter erreichen können, wobei die Männchen etwas größer werden als die Weibchen. Sie können ein Alter von über 150 Jahren erreichen.

Da die Tiere nach der Entdeckung der Galápagos-Inseln stark dezimiert wurden, stehen sie heute unter besonderem Schutz. Die Charles Darwin Forschungsstation in Puerto Ayora hat im Rahmen ihres Artenschutzprogrammes bisher über 2500 Jungtiere gezogen und ausgewildert. Größte Bedrohung sind heute vor allem die vom Menschen eingeschleppten Schweine, Ziegen, Katzen, Hunde und Ratten, die das Gelege fressen.

Natürliche Feinde für die gerade geschlüpften Schildkröten sind Bussarde und Reiher.

Der Lavatunnel „Panchita" ist 400 Meter lang und hat an jedem Ende einen Einstieg. Man kann den Tunnel durchlaufen, muss aber die flachste Stelle (ca. 50 cm) auf Händen und Füßen passieren. Voraussetzung für die Entstehung von Lavatunnel sind Vulkanausbrüche in der Vergangenheit. Oftmals findet man Lavatunnel auf ozeanischen Vulkaninseln.
Ein solcher Lavatunnel entsteht, wenn die dünnflüssige Lava beim Ausbruch des Vulkans in einer Art Rinne den Vulkanhang hinabfließt, an den Rändern und an der Oberfläche erstarrt, während unterhalb der Oberfläche die Lava weiter fließt. Beim Erstarren der restlichen Lava bleibt dann ein Hohlraum zurück. Auf den Galápagos-Inseln gibt es mehrere Lavatunnel.

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